Yokohama AD09 Testbericht

Trackparts GmbH
2022-10-05 08:48:00 / News
Yokohama AD09 Testbericht - Yokohama AD09

Der Yokohama AD08R war eigentlich ein sehr guter Sportreifen, der auch auf der Rennstrecke eine gute Performance hingelegt hatte. Dann kam der AD08RS, der den guten Ruf von dem AD08R mit sehr schlechter Performance beschädigte. Seit kurzem wurde in Japan und den USA der neue Yokohama AD09 präsentiert. Wir konnten dem nicht widerstehen und haben einen Satz importiert um den zu testen.

Das Reifendesign ist nicht mehr laufrichtungsgebunden, sondern asymmetrisch. Die Seitenwand ist von der Steifigkeit her zwischen Cup 2 und A052. Die Profiltiefe ab Werk beträgt 6mm.

Test auf der Landstrasse

   Testfahrzeug: BMW M140i Tracktool 235/40/18 auf 8.5x18 ET35

Bei nasser Strasse ist es erstaunlich, wie viel Grip der Reifen aufbaut. Das Verhalten ist extrem neutral und es wird nie ungemütlich. Man fühlt sich sofort sicher und kann den Reifen sehr einfach am Limit bewegen.

Das Abrollgeräusch ist im Vergleich zwischen einem Cup 2 und einem A052. Der Abrollkomfort ist auch sehr gut und nie bockig.

Bei trockener Strasse ist der AD09 sehr schnell auf Betriebestemperatur, was bei den Mitbewerbern nicht immer der Fall ist. Meistens hat man eine schöne Kurvenstrecke und dann kommt ein Dorf und danach ist der Reifen wieder kalt und hat keinen Grip mehr. Dass ist beim AD09 nicht der Fall. Die Längstraktion ist extrem gut und beim Beschleunigen stellten wir keinen Schlupf fest. Das Einlenkverhalten kann man zwischen einem Trofeo R und einem A052 einordnen. Der Grenzbereich ist sehr hoch, aber dann, wenn der Grip abreisst doch sehr sanft und gut kontrollierbar. Ganz so viel Rückmeldung wie der A052 oder MRF gibt er aber nicht.

Test auf der Rennstrecke

Wir konnten den AD09 in Anneau du Rhin 3.0km bei 23°C und Trockenheit ausführlich testen. Das erste Ziel war es, den optimalen Luftdruck zu finden für unser Testfahrzeug (M140i). Gestartet mit 2.0 Bar kalt rundum und dann 3-4 Runden aufwärmen. Dann wieder raus, Temperaturen der Laufflächen messen (aussen, mitte, innen) und dann den Luftdruck anpassen. Das gleiche nach 3 Runden wieder. Dann konnten wir eine harmonische Laufflächentemperatur bei VA 2.4 HA 2.3 feststellen.

Das 2. Ziel war es zu testen, ob der neue AD009 auch wirklich rennstreckentauglich ist. Wir waren sehr gespannt über das Ergebnis und fuhren einfach mal los bis der Reifen von der Rundenzeit her mehr als 1s zur besten Zeit nachgibt. Erst nach 16 Runden konnten wir feststellen, dass der Grip sehr langsam nachlässt. Jedoch immer noch innerhalb von ca. 0.6 Sekunden zur besten Runde. Jetzt Auskühlrunde und nochmals Temperaturen messen. VA 90°C / HA 95°C und Druck vorne und hinten bei 2.5. Wieder auf VA 2.4Bar und hinten 2.3Bar abgelassen und nochmals eine Runde fahren. Dann gleich wieder auf dem Niveau der Bestzeit. Erstaunlich.

 

Als 3. Ziel wollten wir das Fahrverhalten vom AD09 ergründen. Das Einlenkverhalten ist nicht ganz so präzise wie beim A052 oder MRF, aber etwa wie bei einem Trofeo R. Im Grenzbereich ist der AD09 extrem gutmütig und man spürt den Haftungsabriss sehr sanft. Untersteuerneigung konnten wir gar nicht feststellen. Das Bremsverhalten ist ok.

Fazit zum Yokohama AD09

Da wir nur den 3.0km Kurs in Anneau du Rhin fahren konnten, haben wir keine Referenzzeit zu den anderen Reifen, welche wir auf dem M140i getestet haben. Vom Gefühl her, jedoch ca. 1 Sekunde langsamer als ein Yokohama A052, was für einen Nicht-Semislick top ist. Auf dem M140i ist zum Beispiel ein Cup 2 auf dem 3.7km Kurs von Anneau du Rhin 2 Sekunden langsamer als ein A052, somit steht der AD09 extrem gut da. Was auch sehr erstaunlich ist, dass das Verschleissbild der Lauffläche sehr gut ist. Die Reifenflanke ist kaum verschlissen und anscheinend extrem steif.

Für welchen Einsatz ist dieser Reifen? Also perfekt für Landstrasse und Bergpässe, da der AD09 auch sehr schnell auf Betriebstemperatur ist und ein sehr gutes Nassverhalten hat. Auf der Rennstrecke würden wir den AD09 aufgrund der Rundenzeit sicher unterhalb von Direzza, A052 und Trofo R einstufen. Jedoch wer nicht dauernd Spitzenzeiten auf der Uhr haben will, ist mit dem AD09 sicher sehr gut bedient, insbesondere vom Verschleiss und ev. der bessere Preis (noch nicht bekannt).

Hier alle Infos zum Testfahrzeug BMW M140i: Link